Sonntag, 31. Juli 2016

Merci Gauting! Es lebe das Leben!

Letzten Freitag Abend durfte ich mich im Rahmen einer Clownvorstellung von den Patienten meiner (noch) Arbeitsstelle in Gauting verabschieden. Meine Herzensfreunde und Clowngeschwister Jutta und Elvis waren dabei die Flügel an meiner Seite.
Launige Einlagen, poetische Bilder, warmherzige Berührungen, alles war dabei an diesem Abend. 
Es war so eine wunderschöne Art danke zu sagen und mich zu verabschieden. 
Merci Gauting! Und: Es lebe das Leben!

In Dankbarkeit, Alexander









Donnerstag, 21. Juli 2016

Ein zärtliches Gefühl

Beim Clownen ist es so wie im alltäglichen Leben. Wer liebt, braucht Mut. In diesem Mut ist dann jede Reaktion recht, die man auf seine liebevolle Geste bekommt. 
Der Poet, Liedermacher und Clown Hermann van Veen bringt dies in seinem Lied "Ich hab ein zärtliches Gefühl" so herrlich auf den Punkt.

Mit Handkuss, Euer Alexander

Ich hab' ein zärtliches Gefühl
für jeden Nichtsnutz, jeden Kerl
der frei herumzieht ohne Ziel
der niemands Knechts ist, niemands Herr

Ich hab' ein zärtliches Gefühl
für den, der seinen Mund auftut
der Gesten gegenüber kühl
und brüllt, wenn's ihm danach zumut'

Ich hab' ein zärtliches Gefühl
für den, der sich zu träumen traut
der, wenn sein Traum die Wahrheit trifft
noch lachen kann - wenn auch zu laut

Ich hab' ein zärtliches Gefühl
für jede Frau, für jeden Mann
für jeden Menschen, wenn er nur
vollkommen wehrlos lieben kann 


(Hermann van Veen)

Montag, 18. Juli 2016

A la bonne heure!


Im Waisenhaus München haben Charly, Susanne, Elfi  Marion und ich Häppchen der Fröhlichkeit, Crêpes der Buntheit, Mousse à la Umarmung und frohe Pfannkuchensuppen mit Zauberkonfettipfeffer gekocht und serviert. 
Es mundete vorzüglich.
Als Chefkoch Alessandro kann ich nur sagen:
"A la bonne heure!"

Danke euch für diesen großartigen Einsatz.

Montag, 11. Juli 2016

Clownesker Arzt und ärztlicher Clown beim Hausbesuch

Letzte Woche, bei meinen Hausbesuchen als Hausarzt war ich wieder bei einer Patientin, Anfang 70 mit einer fortschreitenden neurologischen Erkrankung. Ich verstehe das von ihr mitgeteilte Leid jedes Mal, schaue dass ich in meiner Aufgabe als Arzt alles mache, was lindern kann. An jenem Tag war wieder all das getan: Anamnese, körperliche Untersuchung, Rezepte ausstellen. Dann merkte etwas in mir, dass ich noch etwas geben kann, nicht als Arzt, aber als Clown oder als beides zugleich. 
Ich erspähte ein rotes Thera-Band. Mit den schalkigen Augen des Clowns wurde dieses Band zu Nudelteig. Und da die Patientin eine besondere Liebe zu Italien hegt, wurde das rote Thera-Band zu Linguine, die wir auseinander zogen und fröhlich schnalzen ließen. 

Verzückt von diesem Erlebnis gingen mein innerer Arzt und mein innerer Clown Hand in Hand zu nächsten Patientin. Wie im Nu bot sich die nächste Einlage: Die Patientin meinte: "Herr Doktor auf meinem Rezept für meine Kompo.., Kompo.., Kompositionsstrümpfe müssen Sie etwas ausbessern." (In Wahrheit heißt es: Kompressionsstrümpfe). Ich schaute auf das Rezept, konnte die Schrift nicht entziffern, verzog das Gesicht und sage: "Ja, wirklich, da hat jemand anscheinend Kommunismusstrümpfe aufgeschrieben. Sie brauchen doch keine Kommunismusstrümpfe!" Wir brachen beide in schallendes Gelächter aus.

Manchmal ist der Arzt Clown und manchmal der Clown Arzt und manchmal passiert beides zugleich. Auf jeden Fall passen diese beiden seelischen Archetypen glänzend zusammen. Oder sind sie am Ende doch eins?

Euer Alexander

Sonntag, 3. Juli 2016

Der Clown hat überall seinen Platz- das ist sooo schöön




In letzter Zeit war ich viel unterwegs und somit in den unterschiedlichsten Settings, bei Seminaren, alte Freunde besuchen, am Berg, bei einer Polterei, in der Arbeit usw. Und immer wieder hat sich mein Schalk im Nacken, sprich meine Clownin in mir auch gezeigt, einfach so, ganz spontan. Theoretisch wie auch praktisch gesagt, ich brauchte nur gerade den Impuls der da war geschehen lassen und meine Vernunft für einen kurzen Moment ausschalten.
Eine kleine Anekdote von heute möchte ich euch da erzählen. Ich war an diesem Wochenende Teil eines Seminars und wir gingen als große Runde zu Mittag in ein Restaurant essen. Ich bestellte für eine Freundin mit, die erst später nachkam. Scherzhaft sagte ich zur Kellnerin, die doch etwas gestresst gerade war, es sei für meine imaginäre Freundin. Plötzlich musste sie dadurch voll lachen und war amüsiert. Sogar später als ich zahlte, zauberte es ihr noch ein Lächeln auf den Lippen.
Das war schön. Ja, dass sie trotz Beschäftigtsein auch noch offen für einen Scherz war. Ich bin mir sicher, auch sie hat ihren Schalk im Nacken sitzen.